Couture auf sowjetisch – Modefotografie Leningrad der 1960/70er Jahre

Mode und Modefotografie im Leningrad der 1960/70er Jahre und Modedesign aus Berlin 2015 begegnen sich in einer Ausstellung.
Die Exposition “Couture auf sowjetisch” findet im Russischen Haus der Kultur und Wissenschaften eine Plattform für die Phänomene Mode machen, Mode fotografieren, Mode präsentieren, über Zeitepochen und geografische Grenzen hinweg.
Wir sind eingeladen, die Modefotografien von Peter Segal, dem damals wohl bekanntesten Fotografen Leningrads zu sehen, Bilder der Privatsammlung von Ewgenija Harteben-Kurakina. Ewgenija selbst als eines der begehrtesten Mannequins ihrer Zeit, stand neben vielen anderen Mannequin-Kolleginnen über viele Jahre vor seiner Kamera.
In dieser einzigartigen Sammlung, und in dem in Kürze erscheinenden Buch “Couture auf sowjetisch“ lernen wir Mannequin-Persönlichkeiten kennen, die einem menschennahen Leitbild entsprachen, fern ab von stilisierten Ikonen und vereinheitlichten Model-Maßstäben heute, gebunden an Körpermaße und Perfektionszwang.
Wir erfahren vom besonderen Bekleidungsstil, der sich vor den Kulissen dieser ehrwürdigen Zarenstadt am Meer entwickelte, basierend auf der geschichtsträchtigen Vergangenheit, ihrer kulturellen Offenheit und europäischen Modernität.
“Das Geheimnis dieses Stils versteckte sich in seiner Simplizität…”, schreibt Ewgenija in ihren Aufzeichnungen über Mode und Mannequins dieser Zeit.
Anders als bei der oft opulenten, ethnologisch geprägten Moskauer Mode eines Vyacheslav Zaytevs, hielt sich die Leningrader Mode vornehm zurück. Tragbarkeit, klare Formen und Farben ließen die Persönlichkeit des Mannequins leuchten. In dieser Lebensnähe liegt ihre Zeitlosigkeit und Modernität.
Was verbindet? Was strahlt Vergangenheit aus und berührt uns noch heute?
Die Berliner Designer Aleksandra Stepcenko, Aleftina Karasyova und Stefan Sommer präsentieren Modelle aus ihren neuen Kollektionen 2015.
Geometrische Konstruktion in Schwarz-Weiß bei Alexandra Stepcenko, Funktionalität und Tragbarkeit mit maritimen Elementen bei Aleftina Karasyova, die Poesie der Bilder der Stadt am Meer bei Stefan Sommer sind künstlerische Inspirationen für ihre Modelle, und so stellt sich in der Ausstellung der formale und inhaltliche Bezug zu den Modefotografien von Peter Segal her, verbindet die Ausstellung das Vergangene mit dem Heute.
Russisches Haus
13.3-02.4.2015
Friedrichstrasse 178-179
10117 Berlin
Öffnungszeiten:
Di-Fr 14-19 Uhr
Sa-So 12-18 Uhr

Autor: Annette Hofmann – Fotos: KOWA-Berlin

Quelle: Fashion Street Berlin

Deutsch-Russische Veranstaltungen Kultur Berlin

Ausstellung »Couture auf sowjetisch«

Die Exposition »Couture auf sowjetisch« ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ewgenija Hartleben-Kurakina, Mannequin ihrer Zeit in Leningrad, präsentiert schwarz/weiß-Modefotografie aus ihrer Privatsammlung, fotografiert u.a. von Peter Segal, dem damals wohl bekanntesten Fotografen der Stadt. Außerdem präsentieren drei Berliner Designer Modelle ihrer neuen Kollektion 2015: Zwei Zeitepochen, zwei geografisch verschiedene Orte treffen aufeinander –
Berlin 2015 korrespondiert mit den 60/70er Jahren in Leningrad. Die Designer aus Berlin suchen die Verbindung zur Mode im Leningrad der Sowjetunion.
Der Geist der Zeit weht förmlich wie der Wind der Stadt am Meer durch die Kreationen von Stefan Sommer. Bei Alexandra Stepcenko trifft geometrische Form in Schwarz/Weiß auf klare Formensprache der Leningrader Modelle. Aleftina Karasyova überträgt Funktionalität und Alltagstauglichkeit auf ihr Design, inspiriert von maritimen Elementen.
Die Bilder der Ausstellung feiern aber im Besonderen auch das Mannequin, das Model. Ein Kleid zum Leben zu erwecken durch die Formen und den Gang eines Menschen ist nicht nur ein Fest für das Auge. Im besten Fall werden wir sehnsuchtsvoll berührt, wenn Designer, Mannequin, Fotograf ihr Handwerk verstehen.
Ewgenija Hartleben-Kurakina weiß wovon sie spricht, wenn sie sagt:
»Mannequin sein zu dürfen, das ist Schicksal von Geburt an. Jeder kann mit ein bisschen Anstrengung lernen, wie ein Mannequin zu laufen, doch nicht jedem ist es in die Wiege gelegt, die Magie auf den Laufsteg zu zaubern.«

Und so lernen wir in dieser Ausstellung neben Ewgenija auch andere Mannequin-Persönlichkeiten kennen, fern von vereinheitlichten Model-Maßstäben, gebunden an Körpermaße und Perfektion.
Wer mehr darüber lesen möchte, den verweise ich auf eine Buch-Neuerscheinung im Herbst 2016, in dem Ewgenija Hartleben-Kurakina über Mode und Mannequins in Leningrad, eben über Couture auf sowjetisch, schreibt.

Kuratoren: Ewgenija Hartleben-Kurakina und Annette Hoffmann
Modefotografie 1960/1970er Jahre – Privatsammlung Ewgenija Hartleben-Kurakina
Couture.Collection by Alexandra Stepcenko, Stefan Sommer, Aleftina Karasova
Vernissage: 12.03.2015, 19 Uhr
Öffnungszeiten der Ausstellung:
12.03. bis 2.04.2015
Di-Fr. 14-19 Uhr
Sa,So. 12-18 Uhr
Ausstellungssaal 6

Quelle: Kulturportal-Russland.de