Vorschau des Buches

Rezensionen

Olga Demidowa

Professorin am Lehrstuhl für Kostümdesign an der Staatlichen Akademie Stieglitz für Kunst und Design, Sankt Petersburg

olga demidowakurakina

Vor mir liegt das Buch „Couture auf sowjetisch“ meiner Freundin Ewgenija Kurakina. Dieses Buch ist einzigartig, insofern es von einer Frau geschrieben wurde, die in Leningrad den Weg einer sowjetischen Kleidervorführerin eingeschlagen hat. Heute bezeichnet man sie als Models. Ewgenija war ein Top-Model der Sowjetunion. Dies war ihr einmaliger Start in eine internationale Zukunft. Und ich bin Ewgenija unendlich dankbar, dass sie mir diese interessante Zeit ins Gedächtnis gerufen hat. Ich war zu jener Zeit Kunstdesignerin des Hauses der Modelle im Haus Mertens und des Hauses der Mode auf der Petrogradskaja. An diesen künstlerischen Stätten nahm unsere Freundschaft vor langer langer Zeit auch ihren Anfang.
Sowjetische Mode war in meiner Erinnerung immer ein widersprüchliches aber zugleich ein unveränderlich angenehmes Gefühl. In der heutigen globalisierten Welt des Konsum-Hypes ist es nahezu unmöglich die Schönheit jener Jahre zu analysieren. Wir können dieselben Formen finden, doch niemals denselben Inhalt. Jene Epoche und Entwicklung der Mode war etwas ganz Besonderes. Modedesign in der Sowjetunion spiegelte die gesamte multinationale Palette der Mentalität aller dieser Länder wider. Modedesign war der Schmelztiegel der unterschiedlichsten Ideen und Vorstellungen. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass dem Bild vom „Sowjetmenschen“ eine tiefe Zurückhaltung zugrunde lag, die auf dem Laufsteg zu einer Translation sakralen Hoffens und eines angeborenen Wünschens und Sehnens wurde.
In der Sowjetunion gab es viele hübsche Mädchen, die durchaus Models auf den Laufstegen hätten werden können. Doch der Kontext der Erziehung in der sowjetischen Matrix erlaubte längst nicht allen, diesen Schritt zu wagen. Und deshalb war unter den Models der Sowjetzeit dieser Mut, in eine derart öffentliche Rolle zu schlüpfen, besonders wertvoll.
Daneben darf nicht vergessen werden, dass in den 1960er Jahren der Krieg erst 15 bis 20 Jahre zurücklag. Und in Leningrad hat der Krieg mit seiner schrecklichen Blockade tiefe Narben hinterlassen. Bedenken Sie, dass wir und alle Mädchen, die die sowjetischen Laufstege der 1960er und 1970er Jahre betraten, an der Schwelle zum Sieg und zur Zeit des Friedens geboren wurden. Das schafft natürlich eine ganz eigene psychologische Prägung. So war das Auftreten auf dem Laufsteg eine Art unbewusste Selbstheilung durch die Schönheit, hat doch die sowjetische Gesellschaft im Krieg über 20 Millionen Menschen verloren. Das war zu einer Zeit, in der Mary Quant in England gerade den Minirock erfand, der auch in der sowjetischen Mode einen gewissen Eingang fand. Natürlich war der Laufsteg ein Ort des Aufschwungs und der psychologischen Entfesselung dieses riesigen Landes. Die Alben mit unseren außergewöhnlichen Mädchen erschien in großen Auflagen in allen 15 Republiken der Sowjetunion und schuf damit ein soziales Mikroklima. Die Schönheit ist die beste Religion über alle Grenzen hinweg.
Das alles und noch vieles mehr zeugt davon, dass der praktische Zyklus der Verwirklichung von Mode komplett anders verlief. Zum Beispiel gab es keinerlei Marketing – im Vergleich dazu wird heute jegliche Massenware global vermarktet. In der damaligen Zeit wurden die Designer wie auch die Models von der menschlichen Gier nach Neuem und nach der Harmonie zur Schönheit geleitet. Das ähnelte damals mehr dem Märchen der Verbindung höchster Gefühle als dem Business. Heute gibt es immer weniger solcher Menschen.
Wenn ich meine Meinung über dieses Buch auf einen Satz herunterbrechen müsste, so würde ich das einzigartige Zeugnis von Ewgenija Kurakina für die menschliche Liebe zum Leben nennen. Diese Epoche ist vorbei und das Land existiert längst nicht mehr. Doch dank dieses Buches bleiben wir alle jung und leidend.

Annette Hofmann, Modedesignerin, Dozentin

“Couture auf sowjetisch” von Evgenia Hartleben-Kurakina ist der spielerisch provokante Titel dieses neuen Buches mit versteckte Fragestellung und Behauptung zugleich.
Schon beim flüchtigen Durchblättern überraschend Bekanntes: Es geht um Mode! Posen, Blicke, Stoffe, inszenierte Träume und Alltäglichkeiten sind das Kommunikationsmittel wie zu allen Zeiten und vielerorts…auch im Sowjetischen…
In ihrem Buch nimmt uns die Herausgeberin Evgenia Hartleben-Kurakina mit auf eine Reise in die Modewelt der 60/70iger Jahre in der SU, nach Leningrad. “Neuland” im Vergleich zur Menge erschienener Mode-Publikationen aus den klassischen westlichen Modeländern.
Evgenia`s Engagement verdanken wir heute eine umfangreiche Sammlung von Modefotografien der damals bekanntesten Fotografen und authentischem Bild- und Textmaterial aus dem östliche Kulturkreis.
Selbst “Topmodell” ihrer Zeit und viel beschäftigtes Mannequin in Leningrad, erzählt Evgenia Hartleben-Kurakina einfühlsam und kurzweilig von den Freuden und Problemen des Arbeitsalltages eines Berufsmannequins. Über die Fotos und im Erzählen vermittelt sich dem Betrachter die große Begeisterung für den Beruf, dem Berufung innewohnt, wie dem Beruf des Designers selbst.
Mit dem Mannequin nimmt eine Design-Idee körperliche Gestalt an. Es vermittelt aber auch gleichzeitig bestimmte ästhetische Standards einer Zeit, ein ganz bestimmtes Lebensgefühl. Eine große Verantwortung…!
In seiner ursprünglichen frz. Bedeutung wurde das “Mannequin” dem bewegten Puppenkörper gleichgesetzt und unterlag somit einer strengen Normierung des Körpers, der des Ideals der Puppe.
Leningrad, die westlichste Stadt der SU, prägte einen zurückgenommenen, klassischen Bekleidungsstil, anspruchsvoll und gut gestaltet, der der Persönlichkeit und Individualität der Mannequins Raum bot.
Diesen individuellen Spielraum nutzte Evgenia`s Mannequin-Kollektiv. Beruflich selbstbestimmt und mit hohem Verantwortungsbewusstsein prägten sie ein Leitbild auf “Augenhöhe”, in unangestrengter Natürlichkeit, selbstbewusst und solidarisch.
Als “Prototypen” für die zukünftigen TrägerInnen der Produkte der sozialistischen Modeindustrie standen sie für eine “Idealisierung in Maßen”, nie zum Selbstzweck.
In diesem Spagat zwischen ästhetischem Anspruch, Mangel und sozialistischen Produktionsvorgaben entstanden Fotos, die geprägt sind von Heiterkeit, die Vertrautheit und menschliche Nähe ausstrahlen und die einen nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen. Die sehr engagierte Arbeit der Mannequins findet in den Texten von Evgenia Hartleben-Kurakina und den anderen Autoren persönliche Würdigung. Und für uns eröffnen sich neue, alte Welten und wir haben die Gelegenheit vergnüglich Anteil zu nehmen an einem Geschehen fern von unseren Erfahrungsbereichen und fern unserer Zeit.

Oksana Schewljakowa, Modeexpertin, Moskau

“Ein reich bebildertes Zeitdokument über die Mode in der Sowjetunion der 60er und 70er Jahre. Überraschendes und Bezauberndes zugleich!“

Die Ausstellung „Couture auf sowjetisch“, die 2015 in Berlin stattfand, ist ein Gemeinschaftsprojekt, das die Ausstellung der Fotos aus der Welte der Mode Leningrads in den 1960er und 1970er Jahre und die Kollektion dreier Berliner Fashion Designer von heute miteinander verbindet.
Ziel der Ausstellung ist die Gegenüberstellung zweier ganz unterschiedlicher Epochen, zweiter unterschiedlicher geografischer Areale der Modewelt. Es ist die Suche nach ihren Motivationen und die Enträtselung der gegenseitigen Durchdringung in unserer Zeit.
Die Fotografien, die der einzigartigen Privatsammlung eines des gefragtesten Mannequins Leningrads dieser Jahre, Evgenia Hartleben-Kurakina, entstammen, wurden von Pyotr Segal aufgenommen, der zu jener Zeit als der bekannteste Fotograf der Modeindustrie Leningrads galt.
Evgenia stand als Mannequin genauso wie ihre Kolleginnen oft vor seiner Kamera.
Im Jahr 2016 erschien in “Ruksaldruck GmbH & Co” das Buch “Couture auf sowjetisch * по-советски * in the soviet way”, das die Privatsammlung der Autorin und Herausgeberin Evgenia Hartleben-Kurakina umfasst. Darin findet man keine stilisierten Abbilder oder uniforme Standardmodels, sondern geht auf Tauchfühlung mit einem ganz konkreten Modestil, der sich vor dem Hintergrund der grandiosen Stadt Peter des Großen entwickelt hatte, ein Stil, der auf der historischen zaristischen Vergangenheit der Stadt an der Newa gründet, auf ihrer kulturellen Offenheit und ihrer europäischen Weltsicht.
“Das Geheimnis dieses Stils liegt in seiner Schlichtheit…“, schreibt Evgenia in ihrem Buch „Couture auf sowjetisch“. In diesem Buch wird von der Mode und Mannequins jener Zeit berichtet. Im Unterschied zur ethnologisch-pompösen Mode in Moskau war die Leningrader Mode elegant, zurückhaltend und praktisch. Die Mode aus Leningrad zeichnete sich durch eine ganz eigene Noblesse aus, durch klare Formen und Farben, durch die ausgeprägten Persönlichkeiten und Qualitäten der Mannequins. All das hat sich bis heute in der Kulturhauptstadt des Nordens bewahrt…
Das Buch ist hier erhältlich:
https://www.bookvoed.ru/book?id=7350224
Und mehr Interessantes zu diesem Thema lässt sich hier finden:
http://www.kurakina-collection.com/ausstellungen/?lang=ru

Julia Lambert, Modeexpertin, Kiew


Ein Essay, der vorwiegend persönliche Meinungen über das Buch und eine persönliche Bindung zur Autorin widerspiegelt…
Ich beginne also mit den Emotionen, die das Lesen dieses Buches in mir hervorgerufen haben, während ich immer wieder die Fotografien durchgeblättert habe. Diese Emotionen begründen meine große Freude, mein Mitfiebern und meinen Stolz auf dieses Werk. Praktisch von der ersten Seite an macht die Autorin dem Leser das unwiderstehliche Angebot, eine virtuelle, aber unglaublich spannende Voyage durch das Leningrad der 1960er und 1970er Jahre zu unternehmen.
Diese Voyage vermittelt uns einen Eindruck davon, wie die Mode in der Sowjetunion zu jener Zeit aussah.
Nur wenige wissen, dass die modische Seite der Heldenstadt der Konkurrenz aus dem Ausland in nichts nachstand. Aber wie? Eine grundsätzliche Frage. Es geht darum, dass das Geheimnis in der eleganten Einfachheit lag, was immer Aufmerksamkeit hervorrief. Heute ist alles natürlich anders, aber umso interessanter erscheint dieses Buch für den Leser, wenn von den Einrichtungen für Mode die Rede ist wie das Haus der Modelle oder das Haus der Mode, die Passage und die berühmten Ateliers auf dem Newski-Prospekt. Dort arbeiteten Profis der Extra-Klasse, die ihr Wissen und ihre Arbeit der Stadt und ihren Bewohnern widmeten. Darüber und über noch vieles mehr von historischer Bedeutung berichtet die Autorin Evgenia Hartleben-Kurakina, die 13 Jahre als professionelles Model – oder wie man zu jener Zeit zu sagen pflegte als „Modevorführerin“- gearbeitet hatte. Das hohe Podium Leningrads ermöglichte es, die Arbeiten auch den ausländischen Kollegen zu zeigen, aus Deutschland, Ungarn, Polen, Finnland, Italien usw.
Während man sich in die Erzählung des Buches vertieft, begreift man wie interessant die Entwicklung der Mode in der Sowjetunion war. Davon legt das Buch „Couture auf sowjetisch“ auf beeindruckende Weise Zeugnis ab.

Swetlana Vidjakina, stellvertretende Vorsitzende der Puschkin-Gesellschaft Lettland


Evgenia, Ihr Buch ist großartig! Ich habe es mit größtem Interesse angesehen, gelesen und dabei immer wieder gestaunt, umso mehr da ich in Leningrad studiert habe. Ich habe an der Tschoernaja retschka gewohnt, bin also häufig am Haus der Modelle vorbeigefahren oder -gegangen. Es ist, als wäre ich in die lange zurückliegende Zeit meiner zarten Jugend zurückgekehrt – mit den geöffneten Brücken, den weißen Nächte und den „roten Segeln“.
Je mehr Seiten ich umgeblättert habe, desto mehr staunte ich über Sie und desto besser lernte ich Sie kennen. Sie sind eine großartige und ergreifende Persönlichkeit. Und das sind auch die anderen Mädchen, all die Täubchen, anders lässt sich das nicht sagen.
Manchmal konnte ich es nicht glauben, dass wirklich Sie es sind auf dem Foto, dann habe ich noch einmal die Bildunterschrift gelesen und es waren tatsächlich SIE! So ein elegantes Persönchen, wie eine Ballerina. Ihre Hände und Füße sind perfekt positioniert, wie in einer höheren Ballettklasse, das ist klar erkennbar, auch die schauspielerischen Fähigkeiten!!! Sie sind alle Schauspielerinnen.
Auf dem Foto am Ende, mit dem Spiegel, dachte ich, dass ist Plissezkaja (hier kommt wohl der Lehrer durch – ich habe Meisterklassen gegeben), aber es war Galina Krivtsova (S. 237). Großartig!
Hier ist Ihr ganzes Leben, streng adelig, hinter dem eine Höllenarbeit steckt! Viele verstehen nicht, wie viel Arbeit das bedeutet…
Was ein herausragender Fotograf!

Die Fotos sind alle wunderbar. Sie sind nicht nur Zeugnisse Ihres eigenen Lebens, sondern auch Teil der Geschichte Leningrads. Die Stadt versucht, ihr großartiges Antlitz zurückzuerhalten, abseits von den großen Gießereien, ihr schönes, elegantes, leichtfüßiges und adeliges Gesicht. Und auch die Gesichter der Menschen der Stadt, die so sehr gelitten hat, wandeln sich.

Und Ihre Geschichte! Die Geschichte eines jungen Mädchens (Gavroche, wie Sie selbst geschrieben haben), das sich in Catherine Deneuve verwandelt, der personifizierte Traum so vieler junger Mädchen dieser Zeit. Sogar mein hinterwäldlerischer Wjatka (ein Dreher in der Waffenfabrik Nummer 211) ging ins Theater.
In dem Buch gibt es ein Foto mit dem Titel „Aschenputtel“, auf dem Sie das Ebenbild der Aschenputtel-Darstellerin Zhejmo sind (S. 118). Was ein exaktes Abbild!
Sehr charmant finde ich auch das Bild „Abschlussball“ (S. 198). All diese Mädchen der Nachkriegsgeneration, leichtfüßig, die sich von den Wellen treiben lassen und verträumt ihre Verwandlung erwarten.
Ich könnte noch zahllose Beispiele aufzählen… Die Schönheit, die Zartheit und die Reinheit von damals haben wir genossen. Alles ist vergangen, doch alles, was vergangen ist, bleibt mit diesem Buch, dem Buch Ihrer Heimatstadt, unsterblich.
Vielen Dank für dieses Geschenk! Ich bin Ihnen unendlich dankbar. Und während ich diese Zeilen schreibe, denke ich an Sie, wie wir durch Riga spazierten, Kaffee tranken und Erdbeeren am Strand aßen.

Janina Dubejkowskaja, Berlin

…Allen Liebhabern von Vintage und Eleganz möchte ich dieses fabelhafte Buch mit seinem großartigen nostalgischen Charme ans Herz legen!…

Ludmilla Pudowa, Sankt Petersburg

Ich habe dieses Buch in einem durchgelesen. Es ist so freimütig geschrieben, leicht und mit viel Liebe für den Beruf und die Kolleginnen. Es war sehr interessant, in die Mode der 1960er und 1970er Jahren einzutauchen. Ja, wir wollten damals alle schön und modisch sein. Welch einen großen Aufwand und welche Anstrengungen das bedeutete, erzählt uns die Autorin dieses außergewöhnlichen Buchs, Evgenia Hartleben-Kurakina, die 13 Jahre als Model im Leningrader Haus der Modelle gearbeitet hat. Das Buch beinhaltet eine Fülle von schwarz-weiß Fotografien, die eindrucksvoll Zeugnis über diese Epoche ablegen. Sehen und erinnern wir uns an Deine Jugend, Du geliebtes Leningrad. Von ganzem Herzen möchte ich der Autorin dieses Buches danken, dass sie die einzigartige Schönheit dieser Zeit mit uns teilt, diese wahrhaftigen, echten Bilder jener Epoche der Sowjetzeit. Dieses Buch ist gut, intelligent und in gewisser Hinsicht auch historisch, sehr interessant und erweckt freudige Nostalgie.

Silvan Mani, Dozent, Zürich

Das Buch „Couture auf sowjetisch“ ist in jeglicher Hinsicht ein sehr schönes Werk!
Die Gestaltung ist ebenso geschmackvoll-gediegen, wie es die Fotos sind (das schönste haben Sie richtigerweise als Coverbild gewählt!). Die Fotos bieten, nicht nur durch eine fast ausnahmslos hohe künstlerische Qualität, sondern auch in Bezug auf die gezeigte unterschiedliche Mode, einen breiten Querschnitt über jene Jahrzehnte. Schwarz-Weiß Fotografien!

Natürlich bin ich weder in Mode noch in Modefotografie ein Fachmann, doch ich finde, dass sich die Fotos nicht nur durch eine fast ausnahmslose hohe künstlerische Qualität, sondern auch in Bezug auf die gezeigte unterschiedliche Mode einen breiten Querschnitt über jene Jahrzehnte bieten, die mir aus meiner Kindheit und Jugend gerade durch solche Schwarz-Weiß Fotografien noch – oder besser: wieder – in Erinnerung sind.
Eine schöne und hilfreiche Ergänzung bilden natürlich auch die Textbeiträge, geben sie doch einiges über Personen, Zusammenhänge und Hintergründe preis. Bemerkenswert scheint zudem, dass die Autorin als damals markantes Mannequin jetzt über dieses Gebiet selbst geschrieben hat. Auf jeden Fall ist es sehr verdienstvoll, dass sie, die sozusagen verschollenen Werke der Fotokunst für das interessierte Publikum gerettet und zugänglich gemacht haben – und damit auch ein hierzulande kaum bekanntes Thema. ….

Sergej Zujew, Kunsthändler, Irland

„Diese Erinnerung ist so gar nicht „aufdringlich“! Unlängst schenkte ich ein Exemplar einer Bekannten. Sie war begeistert!! Heute rief sie mich an und meinte, ich solle Dir danken. Sie sagte: „Jeden Abend blättere ich darin! Ich kann die Texte auswendig! Ich hätte nie gedacht, dass man so interessant über sowjetische Mode schreiben kann! Shenja, Deine Erinnerungen und Deine Sammlung sind goldwert!“

Nikolaj Predein, Maler, Jekaterinburg

…Die Fotografien, die der einzigartigen Privatsammlung eines des gefragtesten Mannequins Leningrads dieser Jahre, Evgenia Hartleben-Kurakina, entstammen, wurden von Pyotr Segal aufgenommen, der zu jener Zeit als der bekannteste Fotograf der Modeindustrie Leningrads galt.
Evgenia stand als Mannequin genauso wie ihre Kolleginnen oft vor seiner Kamera.
Im Jahr 2016 erschien in “Ruksaldruck GmbH & Co” das Buch “Couture auf sowjetisch * по-советски * in the soviet way”, das die Privatsammlung der Autorin und Herausgeberin Evgenia Hartleben-Kurakina umfasst. Darin findet man keine stilisierten Abbilder oder uniforme Standardmodels, sondern geht auf Tauchfühlung mit einem ganz konkreten Modestil, der sich vor dem Hintergrund der grandiosen Stadt Peter des Großen entwickelt hatte, ein Stil, der auf der historischen zaristischen Vergangenheit der Stadt an der Newa gründet, auf ihrer kulturellen Offenheit und ihrer europäischen Weltsicht.
…Allen Liebhabern von Vintage und Eleganz möchte ich dieses fabelhafte Buch mit seinem großartigen nostalgischen Charme ans Herz legen!…